Eine große Überraschung lag in der Luft

Die Fans von GO Rhein-Main trauten ihren Augen nicht. Mit einer engagierten und vor allem disziplinierten Einstellung brachte das Futsal-Team aus Ober-Roden den amtierenden Deutschen Meister Jahn Regensburg mächtig ins Schwitzen. Am Ende gewannen die Oberpfälzer zwar mit 3:2 (1:1), doch über fast die gesamte Spielzeit war die Germania-Mannschaft ein gleichwertiger Gegner.

Nach den eher ernüchternden Auftritten in den vergangenen Partien gegen Villalobos und Wackersdorf zeigten schon die ersten Spielminuten, dass das Treffen gegen die mit DFB-Nationalspieler Luca Piga und spanischen und brasilianischen Ballkünstlern gespickte Mannschaft aus Regensburg eine besondere Motivation darstellte. Um jeden Ball wurde gerungen, immer wieder motivierten sich die Spieler gegenseitig. Auch das 1:0 der Regensburger Mitte der ersten Halbzeit brachte GO Rhein-Main nicht aus dem Rhythmus. Im Gegenteil, es war dem Senior des Teams, Giuseppe Ianiello, vorbehalten noch vor der Pause den verdienten Ausgleich zu erzielen.

Als zu Beginn von Halbzeit zwei den Regensburgern ein Eigentor unterlief, lag die Sensation in der Luft, denn weitere gute Einschussmöglichkeiten zu einem Ausbau der Führung waren durchaus gegeben. Mit aller Routine fand das Spitzenteam aus Regensburg wieder zurück ins Spiel, doch vor allem der blendend aufgelegte Germania-Schlussmann Nils Hemmenstaedt verhinderte immer wieder beste Torchancen. Der 19jährige Torwart war besonders motiviert, denn rund 30 seiner Freundinnen und Freunde saßen auf der Tribüne und bejubelten jede seiner gelungen Rettungstaten lautstark.

Am Ende war Hemmenstaedt bei zwei Fernschüssen der Gäste machtlos und das Spiel ging knapp verloren, doch das sorgte für keine Missstimmung. Die Zuschauer bedankten sich nach Abpfiff des Saisonfinales mit großem Applaus bei den Germania-Spielern nicht nur für eine sehr gute Leistung im Spiel gegen Jahn Regensburg, sondern auch für eine Spielrunde, in der frühzeitig der Klassenerhalt – mit Platz sechs in der Tabelle – gesichert wurde und damit ein weiteres Jahr leistungsstarker Futsal-Sport in Rödermark garantiert wird.

Vermeidbare Niederlage nach schwachem Start

Eine verschlafene erste Halbzeit brachte die Futsalspieler von GO Rhein-Main beim Auswärtsspiel beim TV Wackersdorf frühzeitig auf die Verliererstraße. 3:7 (2:5) hieß es am Ende. Eine in dieser Höhe nicht verdiente Niederlage. Eine erhebliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnte das Blatt nicht mehr wenden. Erneut vier Pfostentreffer sorgten wie schon in der Vorwoche gegen Villalobos für Verdruss und verhinderten ein erheblich besseres Ergebnis.
Nach dem Fehlstart in der ersten Halbzeit und einigen unnötigen Leichtsinnsfehlern konnte das Germania Futsal-Team in Hälfte zwei über weite Strecken überzeugen. Flüssiges Kombinations-spiel führte in vielen Phasen zu einer optischen Überlegenheit gegen die Oberpfälzer. Allein die Torausbeute war in dieser Phase mangelhaft.
Trotz der Niederlage strahlte ein Germania Akteur nach dem Schlusspfiff. Salko Quezada Martinez gelangen alle drei Treffer für GO Rhein-Main. Der erst in den letzten Wochen in den Kader in-tegrierte 19jährige ist eine echte Verstärkung und wird seinen Weg in der nächsten Spielzeit gehen. Für die Tabelle war die Begegnung bedeutungslos. Nach der Niederlage belegt Germania Ober-Roden vor dem letzten Spieltag weiter den sechsten Tabellenplatz.
Zum Saisonfinale empfängt Germania Ober-Roden am 10. März 2018 ausnahmsweise in der Halle Urberach (Anstoss 18.00 Uhr) den amtierenden Deutschen Meister Jahn Regensburg.

FUTSAL PARADOX IM SPIEL GEGEN VILLALOBOS

Allein Mohammed Hakimi erzielt fünf Tore, gleich viermal knallt der Ball gegen den Pfosten des Karlsruher Tores, die optische Überlegenheit von GO Rhein-Main ist erdrückend – doch am Ende steht in der Futsal-Regionalliga eine 6:7 (2:3)-Niederlage im vorletzten Heimspiel der Saison gegen den Villalobos FC. Der entscheidende Grund für diesen unerwarteten Misserfolg waren teils haarsträubende Fehler im Abwehrverhalten, die auch dem ansonsten so sicheren Torwart Nils Hemmenstaedt im Spiel gegen den Liga-Konkurrenten diesmal unterliefen.

Nach Ablauf der ersten 20 Minuten hätte die heimische Germania mit fünf oder sechs Toren Vorsprung in die Halbzeitpause gehen müssen. Doch beste Einschussmöglichkeiten wurden nicht genutzt. Die tief in ihrer eigenen Hälfte verteidigenden Gäste ließen die Rödermärker gewähren und warteten auf einzelne wenige Konterchancen, die sie dann gekonnt zu eigenen Torerfolgen nutzten.

„Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir wieder unsere fünf verrückten Minuten“, schüttelte Vereinspräsident Norbert Rink den Kopf, „wie schon im letzten Heimspiel gegen Nürnberg kassieren wir gleich drei Gegentore in zwei Minuten.“ Mit einer Kraftanstrengung versuchte das Team den Anschluss wieder zu schaffen, doch da die bestehende Abschlussschwäche nicht behoben werden konnte, stand am Ende eine knappe Niederlage.

Am kommenden Wochenende steht das Auswärtsspiel beim TV Wackersdorf auf dem Programm (Samstag, 25.2.2018). Doch alle Aufmerksamkeit richtet sich bereits jetzt auf das letzte Heimspiel am Samstag, 3. März 2018, gegen Jahn Regensburg „Für Rödermark sicher in keiner Sportart ein alltägliches Ereignis, dass ein amtierender Deutscher Meister zu einem Pflichtspiel in unserer Stadt antreten muss“, so Schatzmeister Ewald Delp. Die Motivation im Spielerkreis ist natürlich hoch, vielleicht die Sensation gegen den Titelträger aus Regensburg zu schaffen und dem großen Favoriten ein Bein zu stellen. Gespielt wird ausnahmsweise in der Halle Urberach. Anstoß ist 18.00 Uhr. „Das Spiel sollte sich kein Sportfan entgehen lassen“, wirbt Präsident Rink für das Saisonfinale.

SIEG IN STOCKSTADT SICHERT VORZEITIG DEN KLASSENERHALT

GO Rhein-Main hat es geschafft. Mit einem 10:3 (5:1)-Erfolg beim hessischen Liga-Konkurrenten Lavin Stockstadt wurden letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigt. Germania Ober-Roden wird auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Süd spielen. Mannschaft und Betreuerstab fei-erten nach der Schlusssirene ausgiebig. „20 Punkte sollten am Ende der Saison auf der Habensei-te stehen“, kommentierte Team-Manager Bernd Barutta, „jetzt sind es drei Spieltage vor Schluss bereits 21. Besser konnte es nicht laufen“.

Bei aller Freude über den Erfolg durfte aber nicht übersehen werden, dass die Partie über weite Strecken kein hohes Niveau aufzuweisen hatte. Vor allem die katastrophale Chancenverwertung bei beiden Mannschaften lies die Trainer beider Teams oftmals verzweifeln. „Wir wollten heute keinen Schönheitspreis gewinnen“, so das Urteil von Trainer Dennis Bessel, „unser einziges Ziel war es, die noch fehlenden Punkte im Gepäck mit nach Hause zu nehmen. Da darf man über Vie-les hinwegsehen“.

Ein Spieler in den Reihen von GO Rhein-Main durfte sich in Stockstadt besonders feiern lassen: Guiseppe Ianiello. Mit 44 Jahren ist er der älteste aktive Spieler in der Futsal-Regionalliga Süd. Und zur Freude aller Mitspieler erzielte er in seinem neunten Einsatz für das Germania-Futsal-Team seinen ersten Treffer. Neu in der Mannschaft von GO Rhein-Main war hingegen Milos Radan. Mannschaftskapitän Anton Kniller konnte den ehemaligen Futsalspieler von Eintracht Frankfurt überzeugen, nach vier Jahren wieder die Sport-Schuhe aus dem Schrank zu holen und ein Come-back zu wagen. „Es hat großen Spaß gemacht wieder auf dem Feld zu stehen, doch es wird noch ein oder zwei Spiele dauern, bis ich wieder zu alter Stärke finde“. In der kommenden Spielzeit möchte Radan eine feste Größe bei GO Rhein-Main sein.

Nachdem das Minimalziel Klassenerhalt erreicht wurde, können die drei letzten Spiele ohne Druck angegangen werden. Neben den Partien gegen Villalobos (Samstag, 17.2., Sporthalle Ober-Roden) und Wackersdorf (25.2., Wackersdorf) steht natürlich auch schon jetzt das letzte Meister-schaftsspiel am 3. März im Fokus der Rödermarker: Der Deutsche Meister Jahn Regensburg gas-tiert zum Abschluss der Saison bei GO Rhein-Main. Die mit brasilianischen Futsal-Spielern ge-spickte Mannschaft wird südamerikanische Leidenschaft nach Rödermark bringen. „Wir können jedem Fußball- und Futsal-Fan nur empfehlen, sich diesen sportlichen Leckerbissen nicht entgehen zu lassen“, so Trainer Bessel.