Vom Abstellraum zur Luxusumkleide

Die Germania Spieler der zweiten bzw. dritten Mannschaft haben in selbstloser Manier einen Abstellraum zur Umkleidekabine im Vereinsheim umgebaut. Ausgegangen ist diese Initiative im Jahr 2017 ursprünglich von der Platznot im Vereinsheim, wenn erste und zweite oder dritte Mannschaften gleichzeitig ein Heimspiel hatten und der Platz für Umkleidekabinen beschränkt war. So zog man sich notgedrungen in den Vereinssaal im ersten Stock zurück, um auch die Spielerbesprechung ungestört durchziehen zu können.

Was jetzt aus der Not entstanden ist, ist mehr als nur eine Alternative. Die Spieler der Germania beschlossen, den jahrzehntelang genutzten ‚Abstellraum’ für alles Mögliche was im Verein irgendwann und irgendwie noch gebraucht wurde, zur Umkleidekabine umzufunktionieren. Es war den Akteuren von vorn herein klar, wieviel Aufwand das sein wird, doch man machte sich einfach an die Arbeit, zunächst einmal auszumisten und wegzuwerfen, was überflüssig geworden ist. Die Vorstellung, dass man in ein paar Monaten das geschafft haben könnte, entpuppte sich alsbald als größere Herausforderung, sowohl im Umbau als auch in der Finanzierung. Es war auch klar, dass die Mittel nicht ausreichen würden und ohne Spenden nicht zu bewältigen wären. Denn plötzlich war der Anspruch für einen zeitgemäßen und schönen Raum größer geworden.  Man wollte nicht wieder irgendeinen mehr oder weniger kalten Raum mit Bänken und Kleiderhaken haben, sondern ein „Wohlfühlplatz“ zum Relaxen und Konzentrieren auf sich selbst und den Gegner. Sich dieser Herausforderung zu stellen, war nur möglich mit einer Gemeinschaft und Geschlossenheit, wie es die Germania-Spieler praktizieren.

Diese Gemeinschaft, angeführt durch die Spieler Mario Brand, Robin Pradel, Aram Sahinyan, Marco Harder, Florian Brehm, Daniel Gruber, Fabian Geyer, Maurice Gotta, Tim Eggen, Niklas Metz und viele andere, fing an zu gestalten und erarbeitete sich nach und nach ein Refugium. Glücklicherweise kamen dann auch professionelle und finanzielle Hilfen dazu, wie z.B. die Firma Gartenbau Gruber, die an erster Stelle genannt werden muss, aus der die Geschwister Daniel und Robin stammen (beide Spieler der Germania), die Firma Adicon als Sponsor, der Verein selbst, sowie Rentner, Freunde und Gönner des Vereins. Im Sommer 2020 war es soweit, ausgerechnet im Corona Jahr, wo die Abstände eine wichtige Rolle spielten, nur die Außengestaltung muss noch verfeinert werden. Am Ende ist nach dreijähriger Eigenarbeit eine Luxusumkleide nach vorbildlichem Design und Komfort entstanden, wie sie nicht überall zu finden ist. Eine Ausstattung vom ‚Feinsten‘ mit Fernsehen, Musikanlage, Kühlschrank, Heißwasserboiler für Tee, Magnettafel, direktem Zugang zum Duschraum und insgesamt 60 Kleiderhaken. Bleibt nur die Hoffnung, dass es alsbald wieder losgeht mit Fußball wie es einmal war und die Germania Spieler-Gemeinschaft kann ihr Erschaffenes genießen.  

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