Apokalypse Verbandsliga startet in die Rückrunde 

Nach einigen Testspielen, hauptsächlich gegen Gruppenligaclubs, empfängt die erste Mannschaft im ersten Rückrundenspiel am kommenden Freitag, 28.02.2025, 19:30 Uhr den 1.FCA 04 Darmstadt. Im 22. Match der Saison 2024/25 steht das Team von Fabian Bäcker und Erich Jäger auf dem 13. Tabellenplatz, in einer herausfordernden Position, die in der aktuellen Verbandsliga den Abstieg bedeuten würde. Die Hinrunde war besonders schwierig, weil man es mit einer Leistungssteigerung von vielen Vereinen zu tun hatte. Hinzu kommt, dass in der Liga sich mindestens drei Retortenclubs befinden. (Als Retortenclub werden Vereine bezeichnet, die mittels Sponsoren kurzfristig aus „dem Boden gestampft“ werden. Im Grunde das Gegenteil von Traditionsclubs oder  zusammengekaufte Mannschaften mit fertigen Spielern sind und die zunächst keinen Wert auf Jugendarbeit legen). Unter denen sind der SV Pars Neu-Isenburg, FCA 04 Darmstadt und der SV Hummetroth – dem Hoffenheim des Odenwalds. Mit anderen Worten Vereine, die für manchen „ihre Seele verkauften“ – oder nie eine hatten. Retortenvereine haben sich in den letzten Jahren überall in der höherklassigen Fußballwelt eingenistet – zum Leidwesen der Fußball-Puristen. Wie immer hilft eine differenzierte Betrachtungsweise dabei, die Vorgänge zu verstehen und seine eigenen Reaktionen einzuordnen. Wo man seine Grenze zieht, die ein „Verein“ mit seiner jeweiligen, kommerziellen Ausrichtung überschreitet, ist Sache jedes Einzelnen. Während sich die traditionellen Fußballvereine über die Jahre hinweg nach oben kämpfen mussten und ihr Vermögen eigenständig erwirtschaftet haben, wird der Wettbewerb extrem verzerrt und ein Club zum Selbstzweck künstlich nach oben gekauft.

Aber gerade als Germaniafan, als Fan eines Vereins, der exakt das Gegenteil verkörpert, wo direkte Mitgliederbestimmung noch möglich ist, Sponsoren nicht ins Tagesgeschäft eingreifen und ein enormer Unterbau mit drei Aktiven Teams und mindestens 13 Jugendmannschaften seit über 115 Jahren zu finden sind. Das Leistungsniveau ist wohl auch bei der Germania gestiegen, dank den erfolgreichen Trainer- und Betreuerteams. Die folgenden Begegnungen werden mit Sicherheit eine Herausforderung sein, den Verbleib nach acht Jahren 6. Liga doch noch zu stemmen, bevor die Apokalypse stattfindet. 

Foto: Germania Ober-Roden gegen SV Hummetroth

Kommentar von Edgar Weber